Dieser Berg steht ziemlich isoliert da und hat eine beachtliche Schartenhöhe von gut 200m. Ich fand wenig Informationen zu einer Besteigung und schob ihn deshalb lange vor mich her.
Mit Bergfreund Omega3 traute ich mich dann endlich und wurde belohnt!
Becca de Sery von der Cabane M. Brunet aus gesehen.
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Wir starten bei der Cabane M. Brunet. Schon nach wenigen Metern Aufstieg begegnen wir Heidelbeerstauden die üppig mit Beeren verziert sind. Immer wieder bleiben wir stehen und naschen. Das fängt ja gut an!
Cabane Marcel Brunet
Im Hintergrund Bec des Rosses wo wir 2017 gemeinsam dort standen
Petit Combin
Bergsteigeridylle !!
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Etwas vorgelagert vom anvisierten Ziel ist eine Kuppe die auch als Gipfel fungiert. La Rionde 2'430m. Hier machen wir eine Pause und halten Kriegsrat. Welches ist wohl die beste Route? Wir haben drei Möglichkeiten. Nicht alle drei sind endgültig beurteilbar. Wir entscheiden uns für einen Direktanstieg über steile Grashänge.
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Wir starten um zu sehen, ob es uns gelingen wird. Anfangs ist es leicht. Aber es wird immer steiler. Das Gras ist gut gestuft und griffig. Manche feuchte Stellen meiden wir. So kommen wir gut voran. In der Hälfte verschnaufen wir und schauen nach oben.....
nun geht es steil hinauf.....
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Schritt um Schritt kommen wir hinauf. Es geht ganz gut. Nur nicht nach unten schauen! Ab und zu muss ich die Hände gebrauchen. Wir unterhalten uns, ob ein Abstieg hier möglich wäre.....innerlich suche ich nach einer Alternative.
Der Grat kommt langsam näher. Ich atme auf. Dann überrascht mich ein ganz besonderer Anblick. - Genau auf dem grasigen Grat steht ein Edelweiss mit einer unbeschreiblich schönen Aussicht!
im Hintergrund Grand Combin und im Vordergrund das Edelweiss!
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Für mich ist klar, wenn ich den Gipfel nicht erreiche dann hat es sich nur schon für diesen Augenblick gelohnt. Ja, der Gipfel ist nicht ganz einfach. Etwas ausgesetzt müssen wir aufsteigen. Omega3 unterstützt mich wie ich es sonst bei meiner Frau mache ;-)
Gipfelkopf Becca de Sery - ein T5
ich habe es geschafft! Hurra!
Blick talwärts - Verbier
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Nach diesem emotionalen Gipfelerlebnis kommt der zweite Teil. - Abstieg.
Ich überrede Omega3 doch den NNW-Grat zu versuchen. Wenn wir auf eine bestimmte Schulter kommen weiss ich, dass der restliche Abstieg über einen steilen Grashang leicht wäre. Tatsächlich ist der Grat bis zu der besagten Schulter ziemlich einfach. Oh wie bin ich erleichtert. Glücklich stehen wir hier und schauen zurück. Wir sind beide etwas stolz über unser Unternehmen.
ein Blick zurück über den Grat zum Gipfel
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Tatsächlich ist der Grashang zwar steil aber problemlos. Ich würde eine Besteigung über diese Route empfehlen. T4
Nun wandern wir weiter zum Col des Avouillons. Von da steigen wir hinab zum Glacier de Corbassière, oder besser gesagt zu seinem Ende. Hier ist eine Hängebrücke die eine Verbindung zur Cabane Panossière schafft. Wir schaukeln bis zur Mitte und geniessen den sicheren Tiefblick auf das Gletscherende.
oben der bestiegene Becca de Sery
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Nach diesem Abstecher wandern wir um den Berg herum zurück zu unserem Ausgangspunkt. Aber wieder werden wir aufgehalten...... Die Heidelbeeren! Überall warten sie um gepflückt zu werden. Omega3 meinte am Schluss, dass die Tour viel länger gedauert hat als geplant.....sicher wegen der Heidelbeeren. Ja, sicher ihretwegen ;-)
im Heidelbeeren Schlaraffenland
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Herzlichen Dank Martin für deine Begleitung und Unterstützung!!
1'100HM - 8h - 14km - T5
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Andrea und Thuri (Montag, 06 September 2021 11:24)
Fantastische Beschreibung, hat uns den Weg gewiesen auf den tollen Gipfel. Ist aber eine sehr ernsthafte Tour, unserer Meinung nach ab der Schulter T5.
vielen Dank nochmals für die Beschreibung,
Andrea und Thuri
Hängebrücke (Samstag, 05 Dezember 2020 12:39)
Sehr schöner Beitrag. Sehr schöne Hängebrücken. Steht bei uns nächstes Jahr auf dem Programm.
Alles Gute und noch viele schöne Touren.
Rolf