Capanna Scaletta  2'205m

Ich war mit Sputnik unterwegs und wir wollten einen tollen Berg besteigen. Es blieb dann bei der Übernachtung im Winterraum der Capanna Scaletta.

Die Vorfreude war gross.

Wieder einmal mit Sputnik unterwegs zu einem Gipfel den er ausgewählt hatte. Die Schartenhöhe über 400m. Das verspricht eine grosse Rundumsicht. Das Wetter mit guten Prognosen. 

Nach der gemeinsamen Anreise starteten wir vollbepackt in Campo Blenio. Der Weg zur Capanna Scaletta ist lang. Aber wir hatten genügend Zeit und es war ja schönes Wetter. Am Ende des Tales wurde es langsam aber sicher steil. Zahlreiche Lawinen waren in den Vortagen abgegangen. Die Kegel waren imposant. Man spürt welche Kraft und Wucht in diesen Massen liegt. 

Wir konnten die Scaletta Hütte nun schon gut sehen. Das Giebelhaus mit dem Anbau sehen schön aus. Ich stellte mir den Winterraum in dem Anbau vor.

Zuerst mussten wir aber noch steile 200HM zurücklegen. Mir war nicht so ganz wohl im letzten Steilhang. Der Schnee schien aber gut verfestigt. Inzwischen hatte sich das Wetter merklich verändert. Die Sonne war nur noch schwach und milchig auszumachen. Es wehte ein ziemlich starker Wind und die Temperaur sank rasant. Endlich kam die Hütte in Sicht. Ich steuerte das grosse Haus an, da rief mir Sputnik zu. Er stand abseits vor einem grossen Schneehügel. Was wollte er dort? Ein Kamin ragte hervor und daraus kam Rauch. Hä? - Er grinste. Ja wirklich, der Winterraum ist ein kleines Hüttchen vollkommen eingeschneit. Vier Jungs waren im Innern und hatten zuvor den Eingang freigeschaufelt. Sie hatten auch schon eingefeuert. 

Es wurde ein gemütlicher Hüttenabend. Acht Personen in dem kleinen Hüttchen war gerade angenehm. 

In der Nacht schlug das Wetter endgültig um. Der Wind pfiff laut Wetterbericht mit 100km/h über uns hinweg. Dazu kräftige Minusgrade. Es kam niemandem in den Sinn am Morgen auf eine Tour zu gehen. Rückzug und Heimkehr wurden geplant. Die Jungs wollten über die Greinaebene ins Graubünden. Wir planten den Rückweg zurück nach Campo Blenio. Die umliegenden Gipfel ruhten in den Wolken. Die Sicht blind und diffus. 

Wir stolperten hinaus und den steilen Hang hinab. Weiter unten wurde es etwas besser. Doch das Wetter zog immer mehr zu. Schade - die Metereologen rechneten nicht damit, dass das Tief so weit nach Süden hinüberschwappen würde. 

Trotz der negativen Gipfelbilanz hat mir der Ausflug gut gefallen. Das Hüttenleben war gesellig und der Wind in der Nacht eindrücklich. 

1'000HM - 5h - WT4

Kommentare: 1
  • #1

    Спутник (Mittwoch, 02 Januar 2019 14:11)

    Hallo Fenek,

    Hast du also doch einen Bericht geschrieben:-) ... Es hat mir ebenfalls viel Spass gemacht mit dir unterwegs zu sein. Und eines bin ich mir sicher, das nächste Mal stehen wir garantiert auf einem Gipfel.

    Ich wünsche dir ein erfolgreiches, wunderschönes Bergjahr 2019.

    Всего хорошего!
    Спутник