Bei der letzten Tour war ich begeistert von der schroffen und zugleich schönen Umgebung von Nendaz - Lac de Cleuson. Es gibt dort auch einen schönen Dreitausender den ich schon lange besuchen möchte. Leider lassen die öffentlichen Verbindungen ein zu knappes Zeitfenster offen für eine Besteigung. Jedenfalls für den, der noch links und rechts Gipfel einsammeln möchte.
Also brachte mich heute die Transalp nach Nendaz. Es half alles nichts, ich erreichte meinen Wunschgipfel trotzdem nicht. - In der Literatur studierte ich die Verbindung Le Perron - Le Métailler. Nichts deutete darauf hin, dass dort grössere Schwierigkeiten warten.
Nach drei Stunden erreichte ich glücklich den Gipfel vom Le Perron. Keine Markierungen, keine Steinmänner, nicht mal Spuren weisen den Weg zum Gipfel. Wahrscheinlich zu wenig interessant für Alpinwanderer. Auch ich wollte ja mehr. Also stieg ich weiter aufwärts dem Grat entlang. Er wurde schnell schmal und ausgesetzt. Dann stand ich an einer senkrechten Kante. Nach etwas Suchen fand ich eine Umgehung. Schon hier wagte ich mich in sehr steiles Grasgelände mit viel Potential für Ungemütlichkeit. Dann ging's wieder einige Meter aufwärts und wieder eine Kante. Hier fand ich die Umgehung relativ schnell, aber definitiv nichts mehr für mich. Feuchtes Gras und glatte Platten wo ich rückwärts hätte abklettern müssen. Ich erinnerte mich an meine Entscheidung. Es soll in meinem Komfortbereich sein, sonst lasse ich es. Damit war der Rückzug beschlossene Sache und ich stieg entlang meiner Route wieder zurück ins Tal.
Ich traf den ganzen Tag niemanden an. Nur Gämsen. Am Grat entdeckte ich viele Edelweiss und erfreute mich an ihrer Pracht. Ich konnte den Mont Blanc sehen und unter mir den blauen Stausee. Es war ein schöner und interessanter Tag den ich geniessen durfte.
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