Grand Six Blanc  2'775m

Ganz hinten im Val Ferret an der Grenze zu Italien finden sich zahlreiche Gipfel die allesamt mit prächtiger Aussicht locken. Mit Aussicht ist vor allem der Mont Blanc und die Grandes Jorasses gemeint. Aber auch andere zahlreiche hohe Gipfel sind zu sehen. Der lange Weg lohnt sich .....

Heute bin ich wieder mit Omega3 verabredet. Wir haben ein Ziel gefunden, wo wir beide noch nicht waren. Wir starteten in der Nähe von Ferret bei Minustemperatur. Auf dem verschneiten Strässchen legten wir ein flottes Tempo vor um warm zu bekommen. Aber die Ohren blieben kalt. So machten wir bald halt und mussten uns entsprechend einkleiden. Bei der Alphütte Mont Percé machten wir kurz Pause und wechselten nun in den gemächlichen Schneeschuhtritt. Wir konnten von einer alten Spur profitieren. Es gab reichlich Schnee und so waren wir froh um die Spur. Mir gefiel sie allerdings nicht. Schlecht angelegt und in wildem Zick Zack ohne überlegte Wahl. 

Endlich kamen wir an die Sonne und bald auch schon unser erster Gipfel in Sicht. Mir schien er immer noch weit weg und ich begann zu zweifeln, ob ich es schaffe. Die Beine waren schnell müde von dem strengen Schneeschuhlaufen. Zum Glück spurte Omega3 wie ein Traktor unermüdlich den Hang hinauf. 

Die letzten Meter waren sehr steil und ich kam ziemlich ausser Atem auf dem Gipfel an. Aber die Aussicht liess alle Mühen vergessen. Einfach unglaublich was wir alles sehen konnten. 

Die Gipfelpause fiel kurz aus, wir hatten noch einen langen Weg vor uns. Nun wartete uns ein anspruchsvoller Grat zu den beiden nächsten Gipfeln. Vorsichtig stiegen wir etwas ab und überschritten den verwechteten Grat. Dabei erlebte ich eine Schrecksekunde.  Mein Stock stützte nicht auf dem Boden ab sondern verschwand in einem Loch in der Wechte. Puhh.....zum Glück hatte ich mich nicht darauf gestützt.

Die Pointe de Combette erwartete uns mit einer netten Kraxlerei im brüchigen Fels. Gewürzt mit Schnee. Ja, dieser Gipfel war dann so exponiert, dass wir uns nicht getrauten auf dem höchsten Stein zu stehen. Aber immerhin setzte ich mich darauf. Das sollte als Besteigung gelten.... :-)

Der Grat weiter zur Arête des Econduits war wieder ausserordentlich schmal. Wir balancierten langsam voran und waren dann glücklich, dass wir diesen Gipfel auch noch erreichen konnten. 

Ab hier tauchten wir ins schattige Tal hinunter. Im weichen Pulverschnee konnten wir mühelos viele Höhenmeter vernichten. Mir machte die Sache Spass. Vergessen die Mühen des Aufstieges. 

Der Abstieg zog sich in die Länge. Aber wir kamen gut voran und der Schnee war hier nicht all zu tief. Kurz vor Ferret kamen wir wieder am Ausgangspunkt an. Die höchsten Gipfel leuchteten noch für wenige Minuten in der Abendsonne, dann schlich die Kälte schnell voran. 

Vielen Dank lieber Martin für die Spurarbeit und den schönen gemeinsamen Tag!

 

7h - 1'100HM - T4+

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