Damavand 5'671m

Nur mit einem schriftlichen Bericht eines Freundes habe ich die Reise in den Iran und auf den Damavand alleine organisiert. 

Der Damavand ist ein Vulkan der nicht erloschen ist und deshalb am Gipfel Schwefelgase auswirft. Es gibt einen schmalen Weg der recht einfach zu begehen ist. Am Gipfel kann es auch im Sommer Schnee haben. Er ist der höchste Berg vom Iran.

 

Nach einer langen Reise vom Nordwesten des Landes mit einem Fernbus erreichte ich nach 24 Stunden Fahrt den Ausgangspunkt Rineh auf 2'000m. Todmüde liess ich mich in einer Herberge in das weiche Bett fallen. 

 

Am nächsten Morgen brachte mich ein Landrover "Taxi" zum Ausgangspunkt auf 3'000m. Von da wanderte ich gemütlich mit dem schweren Rucksack zum Hochlager auf 4'100m. Mit im Gepäck hatte ich Kocher, Essen, Schlaf- und Biwaksack. 

Bei der Ankunft im Lager begann es zu schneien. Ich richtete mich im Zeltlager ein und schlief zuerst ein paar Stunden. Danach besserte sich das Wetter und am Nachmittag stieg ich zur Akklimatisierung auf ca 4'500m hinauf. 

 

Die Nacht wurde kalt und windig. Ich beobachtete die Sterne und freute mich auf den morgigen Tag. Um 1 Uhr in der Nacht stand ich auf und machte mich auf den Weg. Der Wind blies sehr kalt und bald begann es zu schneien. Zeitweise hatte ich Mühe den schmalen Weg zu finden. Auf 5'000m machte ich eine längere Pause. Ich hoffte auf die Dämmerung und besseres Wetter.

Der Schneefall hörte dann auch auf und mit der Dämmerung und dem ersten Licht stieg ich mit neuem Mut und Kräften weiter aufwärts. 

 

Die letzten 200HM stieg ich sehr langsam. Der Wind setzte sehr zu und nun blies er mir auch die giftigen und reizenden Schwefelgasdämpfe ins Gesicht. Es half nichts, dass ich den Löchern am Boden auswich, wo das Gas ausströmte. Immer wieder verschlug es mir fast den Atem. Auch die Augen waren gereizt und tränten.

Leider war der Gipfel ganz im Nebel eingehüllt und es schneite auch aus den Wolken. Die Höhe machte mir überhaupt nichts aus. Einzig der Atem war etwas kurz. Dennoch vollführte ich mit zwei iranischen Bergsteigern einen kleinen Gipfeltanz

Danach flüchteten wir alle vor den Gasen. Es war sehr ungemütlich dort oben. Etwas unterhalb des Gipfels wurde es wieder sonnig und ruhiger und hier machten wir eine lange Pause. Schade, dass der Gipfel so umtobt war vom Wind und den Wolken. 

Nach diesem emotionalen "Gipfelsturm" stieg ich entspannt und gemütlich zum Lager ab. Nach 8 Stunden war ich wieder zurück. Nun kochte ich mir zuerst ein kräftigendes Nudelgericht. Danach nahm ich die restlichen Höhenmeter unter die Bergschuhe.

Zurück beim Ausgangspunkt auf 3'000m lachte mir der Berg völlig wolkenlos zu. So gemein!!

 

Nach diesem einzigartigen Erlebnis nächtigte ich nochmal in "meiner" Herberge und reiste am nächsten Tag zurück nach Teheran wo das Flugzeug wartete und mich zurück in die Schweiz flog.

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