Die heutige Runde im Trient Gebiet habe ich mir auf der Karte zusammengestellt und wusste bis zuletzt nicht, ob ich den höchsten Gipfel erreichen würde. Der Nordwest Grat schien mir machbar, aber ob es dann auch so ist?
Ich startete bei Tagesanbruch in Trient und erfreute mich zunächst an der Stille im Wald und den Gämsen, die mich sehr spät bemerkten. Bald erreichte ich die erste Alp wo mich auch die Sonne begrüsste. Ab hier befand ich mich in goldiger "Lärchen"-Stimmung, äusserlich wie innerlich. Ich spürte, dass die Beine heute wieder mal unermüdlich waren. Wenn dann auch noch eine längere Tour geplant ist, so ist die Freude einfach grenzenlos.
Der erste Gipfel war nach zwei Stunden erreicht. Schon hier hatte ich wunderbare Aussichten. Der Weg zum nächsten Gipfel im goldenen Gras war einfach und auch hier herrliche Aussicht. Nun freute ich mich auf den schönsten Berg des heutigen Tages. Croix de Fer ist von allen Seiten imposant und hat zudem ein schönes Gipfelkreuz. Seine Grate sind schmal und doch gut begehbar. Allerdings war der Nordgrat dann doch luftig und ich wich da und dort in die Westflanke aus, aber auch hier war es sehr steil. Der schwierigste Teil des Tages. Auf dem Gipfel eine lange Pause und einfach geniessen.
Der Abstieg über den Südgrat hat auch eine Schlüsselstelle. Umgehung des Grates in der Westflanke die hier äusserst steil ist. Weil der Weg feucht und gefroren war, musste ich sehr gut aufpassen.
Nun standen die nächsten Gipfel vor mir, einfach und kurz. Ab hier hatte ich einen ungehinderten Blick zum Mont Blanc. Welch eine Freude diesen Berg betrachten zu können!!
Zum Schluss also 400HM zum Gipfel Les Grandes Otanes. Zuerst alles einfach und schön. Im Gras und im Schutt ein schönes Weglein. Auf halber Höhe hat es dann grosse Blöcke und zerkeilte Felsen. Ab hier begann eine muntere Kraxlerei an den Felsen. Grosse Griffe und gute Tritte geben Sicherheit in dem steilen Gelände. Dann hatte ich es geschafft und stand auf dem Gipfel. Hier war es sehr alpin, kalt und windig. Die hohen Berge vor mir verschneit und die Gletscher glänzten im Sonnenlicht. Tief unten sah ich Trient und wusste, das wird noch lange dauern bis ich wieder dort unten bin.....
Der Grat war im Abstieg auch ganz gut zu klettern, die Tiefe vor den Füssen hat aber schon eine gewisse Wirkung.....
Im Col de Balme zweigte ich nach rechts ab und nahm den langen Abstieg via Chalet du Glacier unter die Füsse. So konnte ich noch den nahen Glacier du Trient bewundern.
Dies war eine lange Runde im Trient Gebiet. Die Sonne im Gesicht und den Mont Blanc vor Augen geben der Wanderung eine grosse Attraktivität. Die Würze des Aufstiegs zu Croix de Fer und Les Grandes Otanes ist für den Alpinwanderer das Fleisch am Knochen. Sehr empfehlenswert!
Im Alleingang - 1'740HM - 10h - T4+ / I+
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