Glatthorn  2'581m

Das Glatthorn ist eigentlich nur eine Gratschulter vom Südwestgrat des Chesselhorns. Die Aussicht ist aber prächtig und macht eine Besteigung lohnend. 

Südwestgrat Chesselhorn - die unterste Nadel ist das Glatthorn

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Das Glatthorn war mein heutiger Trostpreis. Ich wollte auf das Chesselhorn, 2'981. Doch 80m unter dem Gipfel war Schluss. Peitschender Nordwind und Hartschnee schickten mich nach Hause.....

Ich war selber Schuld. Bei der Anfahrt auf dem Simplon sah ich, dass etwas Schnee am Chesselhorn lag. Das wird schon gehen, dachte ich. - Der erste Fehler. Im Rucksack keine Steigeisen. - 2. Fehler. 

Zuerst bestieg ich wie geplant das Glatthorn. Ein netter Gipfel mit schöner Aussicht. Dann stieg ich einige Meter ab und querte in den mächtigen Kessel, der dem Berg den Namen gibt. Vor mir der schöne Berg mit dem glänzenden Signalmast auf dem Gipfel. Etwa auf 2700m kam mir kurz der Gedanke, nach rechts zurück zum Südwestgrat zu queren und von dort in Kürze zum Gipfel zu kommen. Der Grat war schneefrei. - Doch ich verwarf den Gedanken und blieb auf dem Normalweg nach links zum NW-Grat. Als ich auf 2850m auf dem Grat ankam, haute mich der Nordwind erst mal um. Ich kniete auf dem Boden und konnte kaum aufstehen. Die weiteren Schritte waren mühsam, ja sehr ungemütlich. Harter Schnee bedeckte den Grat zum Gipfel und war selbst mit den Bergschuhen kaum zu begehen. Auf 2900m sah ich ein, dass es zu gefährlich wurde. Mit Steigeisen wäre ich in 10min auf dem Gipfel gewesen. Eine bittere Erfahrung. Wie oft habe ich die Steigeisen vergebens irgendwo mitgenommen.....ausgerechnet heute habe ich nicht daran gedacht. 

Ich stieg wieder vorsichtig ab. Zurück bei 2700m dachte ich nochmal nach über einen Versuch zum Südwestgrat. Aber die Zeit war fortgeschritten. Es war zu spät. 

Gemütlich wanderte ich zurück zu meinem Ausgangspunkt. Die gelben Lärchen erfreuten mein Herz. Es war trotzdem ein schöner Tag. So werde ich irgendwann wiederkommen, im Sommer ;-)

900HM - 4,5h - T3/T4 (Chesselhorn)