Ich liebe das Val d'Hérens!
In diesem Tal gibt es so viele schöne Gipfel, schöne Erinnerungen und die Ehringerkühe gefallen mir einfach.
Heute hätte ich gerne wieder einen 3'000er bestiegen. Aber weil das Wetter nicht so tolle Fernsicht versprach blieb ich etwas darunter. Das schmälert aber die Schönheit der heutigen Tour nicht. Sie war interessant und landschaftlich schön.
Start ist in La Gouille. Die wenigen Wanderer verschwinden Richtung Lac Bleu. Ich halte mich rechts und vorerst wandere ich lange nur ganz leicht steigend talauswärts dem besonnten Hang entlang. Bald kommen Himbeerstauden und ich lasse mich gerne verführen. Schade, dass ich kein Geschirr dabei habe. Es wären locker in kurzer Zeit 300-500gr Himbeeren zusammengekommen..... So landeten sie in meinem Magen, natürlich nicht so viele.... ;-)
Dann war es an der Zeit Höhe zu gewinnen. Ich stieg die abgeweideten Matten hoch und peilte eine kleine Scharte vor dem Gipfel an. Nun stand ich auf dem Grat und konnte den Gipfel schon sehen. Auf einem Grat kann man in beide Täler sehen und das finde ich immer spannend. So blieb ich öfters stehen um zu staunen. Der Gipfel ist eine kleine Erhebung im Grat und unspektakulär. Eine Pause nach vier Stunden hatte ich verdient und der Magen knurrte....
Der Abstieg wurde nun richtig spannend. Der Grat wurde wild zerklüftet und von oben könnte man ins Grübeln kommen. Feine Wegspuren gaben aber meist die Bestätigung, dass ich richtig bin. Meist konnte ich direkt auf dem Grat absteigen, hin und wieder musste ich in die Flanken links und rechts ausweichen. Dort wurde es aber schnell steil und abschüssig. Vorsicht war am gefragt. Mel de la Niva 2'758m ist eine weitere kleine Graterhebung und ein Gipfel. Immer weiter dem Grat entlang wurde es jetzt steil und die Suche endete zweimal auf einem Felskopf und unter mir nur noch Leere. Ich fühlte mich wirklich als Spurenleser. Im feinen Geröll konnte man sie nur erahnen und doch führten sie zur gesuchten Lücke. Das hat mir sehr gefallen.
Nach dem spannenden Grat endete das Abenteuer auf einem grasigen Bödeli und ab hier dominierten wieder die Alpweiden.
Das Gras wird schon leicht gelb, die Beeren werden reif und die Murmeltiere sind fett und behäbig. Nahe den Felsen entdeckte ich eine riesige Kolonie von Gämsen. Einen Fuchs überraschte ich beim Sonnenbad vor seiner Höhle.
Der Herbst ist nicht mehr weit.
1'250HM - 7h - T4 - solo - Route siehe Karte
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