Es begann mit einem SMS von Michael: "Hast du Montag bis Mittwoch frei? - Was hälst du vom Gran Paradiso"? -
Ich hatte genau drei Tage frei.
Ein paar Tage später die Anfrage von Saebu, "hast du Montag bis Mittwoch frei, was machst"? Also waren wir zu dritt.
Wir fuhren gemeinsam mit dem Auto nach Aosta und weiter bis Pont wo die Strasse endet. Hier konnten wir gleich die Skier montieren und die schweren Rucksäcke schultern. Zuerst durch einen lichten Wald, später über weite Hänge steuerten wir das Rifugio Vittorio Emanuele II an. Die Wärme machte uns zu schaffen und wir sehnten uns nach der Hütte. Sie ist originell gebaut und hat 4er Zimmer. Zwar etwas eng, dafür waren wir unter uns. Oh wie gut tat es in der warmen Hütte eine Suppe und ein Bierchen zu uns zu nehmen.
Am späten Nachmittag zogen Wolken auf und bald danach begann es zu schneien. Nun hielten wir Kriegsrat und zogen den Hüttenwart hinzu. La Tresenta, 3'601m sollte unsere Akklimationstour sein. Da war aber seit Tagen niemand wegen Triebschnee. Im Nebel und Neuschnee alleine dorthin? Wir zogen den Gran Paradiso vor, da wollten alle hinauf und die italienischen Athleten würden schon spuren.
Unsere Rechnung ging auf. Am Morgen schneite es noch ganz fein aus den tiefliegenden Wolken. Wir zogen los und konnten von einer eingefrästen Spur profitieren. Endlich nach zwei Stunden klarte es auf und wir bekamen den blauen Himmel, die Sonne und die umliegenden Gipfel zu Gesicht. Ein gewaltiges Panorama um uns her. Besonders schön war natürlich der Mont Blanc.
Die letzten 300HM nahmen wir ganz gemütlich, die Höhe machte sich bemerkbar. Beim Skidepot schnallten wir unsere Steigeisen an und mit dem Seil am Hüftgurt erkletterten wir die letzten 20m über leichte Felsen. Einzig wenige Meter vor dem Gipfel galt es eine ausgesetzte Stelle zu passieren. Hier hat es Bohrhaken zur Sicherung und so passierten wir diese Stelle (II) ohne Probleme. Wie schön neben der Madonna zu stehen und das Panorama zu geniessen. Für mich ein bewegender Moment.
Nach einer Pause machten wir uns an die Abfahrt. Hui, die Beine wollten einfach nicht mehr so wie der Kopf. Immer wieder machten wir kurze Pausen bis das Surren in den Oberschenkeln verging. Müde und glücklich erreichten wir nach 7 Stunden wieder die Hütte. Es war ein herrliches Erlebnis.
Am nächsten Tag wollten wir einen Versuch zur La Tresenta wagen, wir kehrten aber 300HM unter dem Gipfel um. Es war uns wegen des Triebschnees einfach nicht geheuer. So peilten wir den Colle di Moncorvè, 3'347m an und genossen von hier ein schönes Panorama. Die anschliessende Abfahrt war der Höhepunkt der drei Tage. Pulverschnee vom feinsten und endlose 600HM einfach nur Schwingen und jauchzen!! Zurück in der Hütte machten wir Pause und brachen dann auf zur Abfahrt ins Tal. Wir wählten einen Umweg über einen Pass um so das Talende zu erreichen und konnten auch hier nochmal über schöne Pulverhänge hinunterfahren. Auch dieser Tag war ausgefüllt mit wundervollen Kulissen und schönen Abfahrten.
Müde und zufrieden fuhren wir wieder heim Richtung Emmental.
Vielen Dank Michael und Saebu für die drei tollen Tage. Es war unvergesslich schön!
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